7 Gründe, warum sich ein freiwilliger Nachhaltigkeitsbericht lohnt

Matthias Reichhart
vor 1 Jahr2 min. Lesezeit

Die Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung ESRS (European Sustainability Reporting Standards) im Rahmen der CSRD wurden im Juli 2023 von der EU-Kommission angenommen, die Fristen sowie Bedingungen für eine Berichtspflicht sind bekannt.*

Auch für Unternehmen, die (noch) nicht berichtspflichtig sind, gibt es gute Gründe, sich zeitnah mit der Berichterstattung zu befassen:

1. Lieferkette

In der ESG-Berichterstattung wird die gesamte Lieferkette betrachtet, somit greifen die Pflichten von Großunternehmen auf andere Akteure über. Unternehmen, die (noch) nicht verpflichtet sind, einen Nachhaltigkeitsbericht zu schreiben, tun gut daran, sich mit den Standards zu befassen und Daten aufzubereiten. Denn kleine und mittlere Unternehmen sollten Ihren berichtspflichtigen Geschäftspartnern und Großunternehmen übersichtliche Daten liefern können.

2. Wettbewerbsvorteil

Können Firmen in der Lieferkette keine Daten liefern, besteht die Gefahr, keine Aufträge mehr zu bekommen. Im Gegenzug haben Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil, die bereits Daten vorliegen haben. Zudem wirkt sich die Transparenz positiv auf Image und damit die Wettbewerbsfähigkeit aus.

3. Transparenz

Ein Nachhaltigkeitsbericht schafft Transparenz und Vergleichbarkeit mit anderen Wettbewerbern. Verbraucher*innen, zivilgesellschaftliche Organisationen und NGOs lesen sehr aufmerksam die ESG-Berichte. Der Rahmen standardisierter Leitlinien erschwert zudem Greenwashing – für alle.

4. Recruiting

Bewerber*innen achten auf das Nachhaltigkeits-Engagement ihres künftigen Arbeitgebers. Unternehmen, die sozial und ökologisch agieren, finden leichter Beschäftigte und haben eine geringere Fluktuation.

5. Organisationsentwicklung

Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung sowie die Wesentlichkeitsanalyse (Doppelte Wesentlichkeit, Double Materiality Analysis) eignen sich hervorragend als übersichtliches, zielgerichtetes Managementtool zur Organisationsentwicklung.

6. Zukunftsfähigkeit

Wer bereits jetzt ein Nachhaltigkeits-Team zusammenstellt, weiterbildet und ein CSR-Management etabliert, ist für die Zukunft bestens aufgestellt.

7. Zeit und Nerven schonen

Rechtzeitig zu starten, bedeutet Zeit zu haben und sich ausführlich mit den ESG-Themen Umwelt, Soziales und Governance zu beschäftigen. Veränderungen in Unternehmen brauchen außerdem Geduld, Kommunikation und Aufmerksamkeit, damit alle Mitarbeitenden mitgenommen werden und sich unter Umständen sogar eine neue Firmenkultur entwickeln kann.

Ein freiwillig erstellter Nachhaltigkeitsbericht macht Arbeit und braucht Personal. Wir empfehlen, sich die Zeit zu nehmen und die Frist, bis Sie berichtspflichtig werden, als Lernschleife zu nutzen. Erstellen Sie mit Ihrem Team eine Roadmap zum nachhaltigen Unternehmen, nehmen Sie Ihre Mitarbeitenden mit, kommunizieren sie transparent und wappnen Sie sich für die Zukunft, indem Sie Ihre Daten und Kennzahlen zur Nachhaltigkeit parat haben.

Die Ansprechpartnerin bei Zukunftswerk für die Nachhaltigkeitsberichterstattung ist Eva Schmider: eva.schmider@zukunftswerk.org.

* Alle Infos sind nachzulesen hier.