Durch Eis und Schnee und über die Meere zum Zukunftswerk – Roman Ossner unterstützt das Team Klima

Matthias Reichhart
vor 1 Monat6 min. Lesezeit

Unser Team Klima freut sich über Verstärkung, um den wachsenden Anforderungen und Aufträgen gerecht zu werden. Roman Ossner ist kein Unbekannter für uns; wir arbeiten bereits seit langem erfolgreich mit ihm zusammen. Seine Expertise und Erfahrung sind eine wertvolle Bereicherung für unser Team. In diesem Interview möchten wir Roman vorstellen und seine zukünftige Rolle bei uns näher beleuchten.

Roman, du bist seit dem 1. Juli Teil des Zukunftswerk-Teams. Zuvor hast du dir eine 6-monatige Auszeit genommen. Könntest Du uns erzählen, was Du in dieser Zeit gemacht hast und welche Erfahrungen für Dich besonders schön waren?

Nachdem ich meinen vorherigen Job nach guten sechs Jahren Ende Dezember vergangenen Jahres (2023) beendet hatte, war es für mich wichtig die Zeit zu nutzen, um die Gedanken zu sortieren und das Vergangene setzen zu lassen.

In den letzten Monaten war ich sehr viel auf Reisen unterwegs, die im Rahmen eines Jahresurlaubs nur selten zu bewältigen sind.

Angefangen hat es im Winter mit Skitouren & Skitagen in der Schweiz mit Freunden und Freundinnen – zunächst im Schneegestöber in Bivio und ein anderes Mal bei Sonnenschein und traumhaften Verhältnissen mit Pulverschnee im Lötschental, begleitet von einem atemberaubenden Blick auf die großen Gipfel der Westalpen.

Den April verbrachte ich in Spanien, um einem Freund im Regen und bei eher frischen Temperaturen bei einer Hausrenovierung in einem abgelegenen Tal Kantabriens zu helfen. Wenn es uns in den Bergen zu kalt und nass wurde, haben wir die Wellen und das Meer zum Surfen aufgesucht, was allerdings ebenfalls kalt und nass war – fail! Gerade das handwerkliche Arbeiten und den täglichen Fortschritt zu sehen, waren ein sehr befriedigendes Erlebnis.

Weitere Highlights waren Reisen in der Karibik. Bei den Kleinen Antillen bin ich mit einem Segelschiff durch die Kulissen von Fluch der Karibik gesegelt, war mit Schildkröten beim Schnorcheln und habe mich dem karibischen Leben zwischen Palmen, Sandstrand und kitschigen Sonnenuntergängen hingegeben. Ergänzt wurde die Reise durch Wanderungen auf Dominica, die wohl zu den schönsten und eindrucksvollsten Perlen der Karibik zählt.

Anfang Mai bin ich in Guadeloupe abermals auf ein Segelschiff gestiegen. Erst nach drei Wochen und einer langen Reise mit mehr als 3500 Seemeilen über den Atlantik habe ich in Vigo, Spanien, wieder festen Boden unter den Füßen gehabt. Eine sehr eindrucksvolle und interessante Segelreise. Jeder Tag erscheint beinahe gleich und dennoch hat das Wasser jeden Tag eine andere Farbe, Wind und Welle ändern sich ständig und stellten uns immer wieder vor neue Herausforderungen. Während dieser Reise ist mir unter anderem klar geworden, dass das Satelliten-gestützte Internet in Zukunft unsere Arbeitswelt revolutionieren und grundlegend verändern wird – ich bin sehr gespannt!

"Jeder Tag erscheint beinahe gleich und dennoch hat das Wasser jeden Tag eine andere Farbe, Wind und Welle ändern sich ständig und stellten uns immer wieder vor neue Herausforderungen."

Roman Ossner

Das Thema CO2-Fußabdruck begleitet dich schon seit geraumer Zeit und du verfügst über umfangreiche Erfahrungen auf diesem Gebiet. Warum ist es deiner Meinung nach wichtig, dass Unternehmen sich mit ihren Treibhausgasemissionen auseinandersetzen?

Jeder Mensch und somit auch jedes Unternehmen trägt nicht nur Verantwortung sich selbst gegenüber, sondern auch gegenüber der Gesellschaft und den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen sowie unserem Planeten. Wir, damit meine ich die westliche Welt und insbesondere die Bevölkerung in Europa, genießen ein sehr privilegiertes Leben mit vielen Vorteilen und Vorzügen. Wir sind in der Lage viele Probleme technisch zu lösen. Allerdings werden häufig die Auswirkungen und weniger die Ursachen bearbeitet. Ich bin der Meinung, dass sich Jede*r über das eigene Handeln im Privaten sowie Beruflichen klar sein muss. Hierzu zählen auch Emissionen, die durch Freizeitaktivitäten oder die Arbeit entstehen.

 

"Ich denke, dass die Vision einer nachhaltigen Lebensweise gut und richtig ist, jedoch darf man das Ziel nicht apodiktisch verfolgen."

Roman Ossner

Ein erster Schritt ist, sich dieser Verantwortung bewusst zu werden und das Ausmaß des eigenen Handelns einordnen zu können. Hier kann die Bilanzierung der Treibhausgasemissionen ein wichtiger Bestandteil sein. Damit ist die Sache jedoch nicht abgeschlossen, denn die Bilanzierung allein führt zu keiner Emissionsreduktion. Die nächsten Schritte sind entscheidend: Analyse der Haupttreiber, Erarbeitung von Reduktionsmöglichkeiten und deren Umsetzung. Geht man noch einen Schritt weiter, sollen diese Maßnahmen in Gleichgewicht mit ökonomischen und sozialen Aspekten stehen.

Ich denke, dass die Vision einer nachhaltigen Lebensweise gut und richtig ist, jedoch darf man das Ziel nicht apodiktisch verfolgen. Gleichzeitig bin ich der festen Überzeugung, dass Verhaltensänderungen notwendig sind, um sich den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft zu stellen. Widerstände zu entkräften, aber auch Freiräume zu gewähren und eine ausgewogene Balance zu finden – das sind die Eckpunkte, um der angesprochenen Verantwortung nachzukommen und eine nachhaltige Lebensweise zu erreichen.

Arbeit nimmt einen großen Teil unseres Lebens ein. Was ist dir besonders wichtig für dein neues Aufgabenfeld?

Themen wie Klimaschutz und Nachhaltigkeit ziehen sich an vielen Stellen wie ein roter Faden durch mein Leben. Angefangen bei Jugendfreizeiten mit reduziertem Komfort in Zelten, über mein Geographie-Studium bis hin zu Studentenjobs in diesem Bereich. In meinem vorherigen Job habe ich Hobby und Beruf miteinander verknüpft – mit allen Vor- und Nachteilen.

Für meine kommenden Aufgaben möchte ich mit der notwendigen Überzeugung, aber auch mit dem gebührenden Abstand die Themen bearbeiten, sodass es mir gelingt einerseits die Begeisterung und den Enthusiasmus für die Themen zu behalten und andererseits ausreichend Distanz zu wahren, damit die Arbeitsaufgaben nicht omnipräsent sind und Erholungsräume zu Arbeitsräumen werden.

„Das Kochen ist aus meiner Sicht ein essenzieller Bestandteil […] – weshalb sollte man diesen […] nicht vertiefen und genießen?“

Roman Ossner

Du hast viele Interessen, darunter Bergsport, Segeln und insbesondere das Kochen. In diesem Bereich bist du sogar noch einen Schritt weitergegangen. Möchtest du uns davon erzählen?

Interessen und Hobbies sind in der Regel Freizeitbeschäftigungen. An einigen Stellen nehmen die Themen jedoch einen größeren Raum ein und man vertieft sich darin. Nachdem die Berge in den letzten Jahren im Fokus standen, weckt das Segeln – ein Hobby, das ich seit über 25 Jahren betreibe – in jüngerer Vergangenheit verstärkt wieder mein Interesse und ich suche darin neue Herausforderungen. Ein bis vor kurzem nicht geträumter Traum ist dieses Jahr in Erfüllung gegangen und ich habe den Atlantik auf einem Segelschiff überquert. Weitere Törns im Mittelmeer stehen bereits auf der Agenda, um mein Wissen zu vertiefen und weitere Erfahrungen zu sammeln.

Das Kochen ist aus meiner Sicht ein essenzieller Bestandteil, denn wir sind täglich auf Nahrung angewiesen – weshalb sollte man diesen zentralen Lebensbestandteil nicht vertiefen und genießen? Während meines Studiums habe ich für Gruppen und Ferienfreizeiten mit bis zu 400 Personen gekocht. Mittlerweile beschränkt sich das Kochen auf meine Familie und meinen Freundeskreis. Ich probiere gelegentlich neue Gerichte und Variationen oder ich verfeinere bestehende Rezepte, um den Zutaten ihre volle Vielfalt zu entlocken.