Hallo Wien – Thomas Rubbert unterstützt uns bei der CSRD und der Taxonomie

Matthias Reichhart
vor 2 Monaten7 min. Lesezeit

Die CSRD und die Taxonomie bringen spannende neue Aufgaben für Konzerne und KMUs mit sich. Durch die erweiterten Vorschriften sind nun mehr Unternehmen gefordert, einen Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen und zu veröffentlichen, was zahlreiche Möglichkeiten für unser Team Nachhaltigkeit eröffnet.

Um diesen Anforderungen nachzukommen und unseren Kunden und Kundinnen weiterhin exzellente Beratung zu bieten, begrüßen wir Thomas Rubbert, der uns künftig aus Wien unterstützen wird.

Lieber Thomas, Du verfügst über langjährige Erfahrung in der Unternehmensberatung. Welche Kompetenzen und persönlichen Qualitäten bringst Du für Deine zukünftige Tätigkeit beim Zukunftswerk mit?

Bevor ich mich den Themen CSRD und Taxonomie verschrieben habe und ein Jahr lang intensiv eine Vielzahl von zertifizierten Ausbildungen erfolgreich absolvierte, war ich lange Zeit Risikomanager einer internationalen Großbank und vorrangig zuständig für die Branchen IT /Telekommunikation, Energie/ Erneuerbare Energien und Abfallwirtschaft.

Im Zuge meines Wechsels nach Österreich verantwortete ich als Geschäftsführer 250 Mitarbeiter in einem banknahen Leasingunternehmen und deckte ein sehr breites Spektrum an Branchen und Unternehmensfinanzierungen ab.

Ich kann sehr schnell die wesentlichen Punkte einer Vielzahl an Informationen erfassen und mich daher auch sehr gut in Unternehmen eindenken. Durch viele Kundentermine in meiner bisherigen beruflichen Laufbahn kenne ich die Herausforderung, strategische Themen neben dem Tagesgeschäft unterzubringen. Mein leichter Zugang zu Zahlenmaterial und technischen Daten helfen immer wieder diverse Szenarien zu kalkulieren und als Entscheidungsbasis bei Kundengesprächen zu präsentieren.

Das Nachhaltigkeitsthema ist schon seit langem eines meiner Herzensthemen, dessen Komplexität und Umfang ich jedoch erst nach meinen diversen Aus- und laufenden Weiterbildungen erfassen konnte.

Nachhaltigkeit und CO2-Fußabdruck sind keine bloßen Visionen, sondern eine greifbare Realität, die jedoch auf Grundlage der EU-Vorgaben nur mit erheblichem Aufwand und Intensität umgesetzt werden kann. Dies ist ein wesentlicher Antriebsfaktor für meine Beratertätigkeit und die zukünftige Zusammenarbeit mit Zukunftswerk. Ich freue mich darauf, unsere Kunden gemeinsam mit vollem Einsatz und geballtem Know-how bei diesen komplexen Themenstellungen im Rahmen einer hochwertigen Beratung zu unterstützen.

"Unternehmen werden zunehmend angehalten, ihre Nachhaltigkeitspraktiken zu verbessern und transparent darüber zu berichten. Dies kann zu einer positiven Transformation hin zu nachhaltigeren Geschäftsmodellen und einer besseren Integration von ESG-Faktoren in die Unternehmensführung beitragen."

Thomas Rubbert

Wie bereits erwähnt, wird in den kommenden Jahren die Zahl der Unternehmen, die einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen müssen, deutlich zunehmen. Was denkst Du, wie wird sich dadurch das Thema Nachhaltigkeit verändern?

In meiner Wahrnehmung sind die neuen Berichtspflichten bei vielen Unternehmen noch nicht angekommen. Ich denke jedoch, dass die zunehmende Anforderung zur Veröffentlichung von Nachhaltigkeitsberichten einige wesentliche Veränderungen in verschiedenen Bereichen mit sich bringen wird:

  • Objektivierung der Nachhaltigkeitsberichterstattung: Man kann über viele Details der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) und der EU-Taxonomie geteilter Meinung sein, aber die Standardisierung wird Investoren, Stakeholdern und der Öffentlichkeit eine objektive Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen ermöglichen.

 

  • Anforderungen der Finanzmärkte: Insbesondere Banken und Investoren müssen diese Nachhaltigkeitsinformationen zunehmend in ihre Entscheidungsprozesse einbeziehen. Unternehmen, die in ihren Berichten gut abschneiden, könnten leichter Zugang zu Kapital erhalten und ihre Attraktivität für nachhaltigkeitsorientierte Investoren steigern.

 

  • Einfluss auf die Lieferantenauswahl: Unternehmen, die einen Bericht nach der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) verfassen müssen, werden auch Informationen von ihren Zulieferern für die Erstellung ihres Berichts benötigen. Die Verfügbarkeit und Qualität von Nachhaltigkeitsinformationen könnte damit auch für Unternehmen, die selbst nicht berichtspflichtig sind, zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor werden (Trickle Down Effekt).

 

  • Stärkere Einbindung der Interessensgruppen: Um die Bedürfnisse und Erwartungen aller Interessengruppen – von Finanzmärkten über Kunden und Lieferanten bis hin zu Mitarbeitenden und lokalen Gemeinschaften – in Bezug auf die Nachhaltigkeitsleistung eines Unternehmens angemessen zu berücksichtigen, werden berichtspflichtige Unternehmen künftig einen strukturierten Stakeholder-Prozess etablieren. Dies könnte auch über die Nachhaltigkeitsaspekte hinaus die Effizienz des Unternehmens positiv beeinflussen.

 

  • ESG als Bestandteil der Unternehmensstrategie: Die Berichtspflicht und auch der Input der Stakeholder könnte zu einer zunehmenden Einbeziehung von ESG-Kriterien in die Unternehmensstrategie führen.

 

  • Langfristiger Fokus und Innovation: Nachhaltigkeitsziele sind in aller Regel langfristiger Natur. Die Berichtspflicht könnte Unternehmen dazu anregen, langfristig zu denken und verstärkt in Nachhaltigkeit zu investieren. Dies könnte zu einer intensiveren Forschung und Entwicklung in Bereichen wie erneuerbare Energien, Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Produktionstechnologien führen.

 

  • Management von Chancen und Risiken: Die CSRD verlangt auch einen strukturierten Prozess zur Analyse der Chancen und Risiken aus Nachhaltigkeitsthemen sowohl für das Umfeld des Unternehmens als auch für das Unternehmen selbst (Doppelte Wesentlichkeitsanalyse). Diese verbindliche Analyse kann mit geringem Mehraufwand zu einem generellen strategischen Werkzeug im Unternehmen ausgebaut werden. Die strukturierte Identifikation von künftigen Herausforderungen und Geschäftsoptionen sowie die Möglichkeit, frühzeitig darauf zu reagieren, könnte zur Stärkung der Resilienz von Unternehmen beitragen.

 

  • Erhöhte Kosten und Ressourcenaufwand: Die Einhaltung der Berichtspflicht kann für Unternehmen mit erheblichen Kosten verbunden sein, sei es durch den Bedarf an zusätzlichem Personal, neuen Technologien oder externen Beratern, um die Anforderungen zu erfüllen. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die oft selbst nicht berichtspflichtig sind, aber für die Berichte ihrer Kunden Informationen liefern müssen, könnten vor großen Herausforderungen stehen.

Zusammengefasst wird das Thema Nachhaltigkeit durch die Einführung und Umsetzung von Berichtspflichten erheblich an Bedeutung gewinnen. Unternehmen werden zunehmend angehalten, ihre Nachhaltigkeitspraktiken zu verbessern und transparent darüber zu berichten. Dies kann zu einer positiven Transformation hin zu nachhaltigeren Geschäftsmodellen und einer besseren Integration von ESG-Faktoren in die Unternehmensführung beitragen.

"Schon während meiner Schulzeit habe ich eine besondere Begeisterung für Mathematik und Physik entwickelt. Obwohl ich mich letztlich für ein Wirtschaftsstudium entschied, blieb meine Leidenschaft für Technik bestehen."

Thomas Rubbert

Neben Deiner Ausbildung als Wirtschaftler hast Du eine große Leidenschaft für Technologie. Welche Erfahrungen durftest Du hier machen und wie kam es dazu?

Schon während meiner Schulzeit habe ich eine besondere Begeisterung für Mathematik und Physik entwickelt. Obwohl ich mich letztlich für ein Wirtschaftsstudium entschied, blieb meine Leidenschaft für Technik bestehen.

Als Leiter einer zentralen Kreditabteilung in einer internationalen Bank wurde die wirtschaftliche Beurteilung neuer Technologien zu meiner Hauptaufgabe. In dieser Zeit erlebte ich die Dotcom-Blase, den Aufbau der Mobilfunktechnologie und den Aufstieg der erneuerbaren Energien hautnah mit. Als Geschäftsführer lag dann der Fokus auf der Implementierung neuer Prozesse und Regularien. Schließlich durfte ich als „global head of electric vehicles“ bei einem internationalen Flottenmanager an der Dekarbonisierung des Fuhrparks vieler Unternehmen mitwirken.

Rückblickend habe ich mich immer an der Schnittstelle zwischen Technologie und Wirtschaft bewegt, wobei ich mich als Betriebswirt immer auf die Beurteilung der wirtschaftlichen Chancen und Risiken neuer technologischer Entwicklungen konzentriert habe.

Unsere Kunden werden mit Dir einen erfahrenen Berater an die Seite gestellt bekommen, der seine Aufgabe mit Leidenschaft ausfüllt. Was macht Thomas Rubbert nach einem erfüllten Arbeitstag, um die eigenen Batterien wieder aufzutanken?

Ich bin ein Familienmensch – somit ist für mich der schönste Ausgleich Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen. Meine langjährige Segel- und Surfvergangenheit steht im Sommer bei vielen Aktivitäten am Neusiedlersee weiterhin im Vordergrund, genauso wie die Affinität zu den Bergen beim Wandern und Skifahren.

Und wenn die Batterien einmal wirklich fast leer sind, dann ist ein gutes Buch mit einem guten Glas Wein der richtige Weg zum Auftanken, um wieder fit und voller Elan in den nächsten Tag zu starten.