Mit 100 % erneuerbarer Energie wird ein Schuh draus – Interview mit Florian Schmidt von HAIX

Vor über 75 Jahren im malerischen Bayern gegründet, hat sich HAIX zu einem der führenden und innovativsten Schuhersteller weltweit entwickelt. Das Unternehmen beeindruckt nicht nur durch seine technologischen Fortschritte, sondern auch durch sein starkes Engagement für Nachhaltigkeit. Wir sind stolz darauf, mit HAIX zusammenzuarbeiten und freuen uns, Ihnen in diesem Gespräch mit Florian Schmidt einen tieferen Einblick in die Philosophie und die Werte des Unternehmens zu geben.

Herr Schmidt, HAIX hat sich von einem lokalen Schuhhersteller zu einem global agierenden Unternehmen entwickelt. Was macht HAIX-Schuhe so besonders im Vergleich zu anderen Marken?

HAIX hat sich durch die Kombination von Tradition und Innovation von einem lokalen Schuhhersteller zu einem global agierenden Unternehmen entwickelt. Unsere Produkte sind besonders, weil wir auf „Made in Europe“ setzen, das Schuhmacherhandwerk erhalten und robuste sowie langlebige Materialien verwenden. Wir stehen für Qualität und „weg vom Wegwerfprodukt“.

Neben Innovationen legen Sie auch großen Wert auf Umweltverträglichkeit in Ihrer Produktion. Welche entscheidenden Erkenntnisse haben Sie aus der Berechnung Ihres CO₂-Fußabdrucks gewonnen?

Die größten Hebel liegen in unserer vorgelagerten Wertschöpfungskette, verursacht durch Materialverbrauch und Mitarbeiteranfahrt. Diese Emissionen sind nur in Abhängigkeit von Dritten reduzierbar, aber diese Herausforderung wollen wir annehmen. Dabei greift ein Fokus auf reine Kompensation für uns zu kurz, diese sollte nur ein letzter Schritt für unvermeidbare Restemissionen sein. Stattdessen setzen wir alles daran, unsere Emissionen zu reduzieren.

Wir verwenden bereits jetzt an unseren deutschen Standorten 100 Prozent grüne Energie, sowohl für Wärme als auch Strom. Unseren Fuhrpark stellen wir auf Elektromobilität um und integrieren unsere eigene Ladeinfrastruktur. Alle Standorte zusammengenommen verfügen über PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 2500 kWp. Die Fortschritte für den Klimaschutz durch diese Maßnahmen werden durch unseren CO₂-Fußabdruck sichtbar.

HAIX beliefert unter anderem Polizei, Feuerwehr und Militär. Inwiefern spielt das Thema Nachhaltigkeit eine Rolle bei der Auftragsvergabe in diesen Bereichen?

Nachhaltigkeit spielt inzwischen eine wesentliche Rolle bei der Auftragsvergabe in Bereichen wie Polizei, Feuerwehr und Militär. Insbesondere die Themen Klimaschutz, Umgang mit Abfällen, Umweltschutz in der Produktion, Reparierbarkeit und Langlebigkeit von Produkten sowie verschiedene Umwelt- und Sozialzertifizierungen werden vermehrt nachgefragt.

Kritisch sehen wir absolute Umweltindikatoren wie CO₂-eq je Paar Schuhe. Hier werden keine Haltbarkeitsaspekte miteinbezogen. Es macht aber einen Unterschied, ob ein Schuh mit 20kg CO₂-eq eine Haltbarkeit von 2 oder 10 Jahren hat. Je nach Zielgruppe erreichen unsere Serviceabteilung über 10 Jahre alte HAIX-Produkte mit der Bitte um Neubesohlung oder Reparatur. Für uns ist der Fokus auf Haltbarkeit und Reparatur ein klares Ziel, kein Lippenbekenntnis.

Ihr Unternehmen ist nach ISO 14001 zertifiziert und verfolgt einen eigenen Verhaltenskodex. Welche spezifischen Themen oder Initiativen im Bereich Nachhaltigkeit planen Sie für die Zukunft, um Ihre Nachhaltigkeitsziele weiter voranzutreiben?

Wir haben einiges vor und machen gute Fortschritte. Wir bringen Maßnahmen auf den Weg, um unsere Arbeitsbedingungen stetig zu optimieren, sowohl intern als auch in unseren Lieferketten. Wir stellen unsere Fahrzeugflotte bis 2026 vollständig auf elektrische Antriebe um. Wir reduzieren unsere Scope 3 Emissionen, erweitern unsere PV-Anlagen und entwickeln das betriebliche Umweltmanagement weiter. Wir arbeiten an einem geringeren ökologischen Fußabdruck, sowohl in Bezug auf unser Unternehmen als auch auf unsere Produkte.