UN-Klimagipfel in New York: Ein Blick aus Sicht von Zukunftswerk

Am 24. September 2025 richteten sich die Augen der Welt auf New York. Der UN-Klimagipfel brachte Staats- und Regierungschefs sowie Ministerinnen und Minister zusammen, um ihre aktualisierten Klimaziele vorzulegen. Für uns bei Zukunftswerk ist dieser Gipfel mehr als eine diplomatische Etappe: Er ist sowohl ein Prüfstein für die Glaubwürdigkeit internationaler Klimapolitik als auch ein Signal, wie ernst es die Staatengemeinschaft meint, das Pariser Abkommen einzuhalten.
Die Beiträge, die in New York präsentiert wurden, zeigen Fortschritte, bleiben aber hinter dem zurück, was notwendig wäre. Besonders deutlich wurde dies in der Ansprache von UN-Generalsekretär António Guterres, der mahnte, die neuen nationalen Klimaziele müssten nicht nur ambitionierter, sondern vor allem schneller umgesetzt werden. China kündigte an, seine Emissionen bis 2035 um 7 bis 10 Prozent unter das Niveau des Emissionspeaks zu senken und über 30 Prozent des Energiemixes aus nicht-fossilen Quellen zu bestreiten. Ein Schritt nach vorne, doch aus wissenschaftlicher Sicht reicht er nicht aus, um die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen.
Rund 120 Länder nutzten den Gipfel, um ihre Pläne zu bekräftigen oder nachzuschärfen. Ein Bericht des UN-Expertengremiums zeigte zudem auf, dass sich Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung nicht widersprechen, sondern Kostenreduktionen von bis zu 40 Prozent ermöglichen könnten. Gleichzeitig wurde sichtbar, dass die Lücke zwischen politischen Zusagen und realistischen Umsetzungspfaden groß bleibt. Die Zivilgesellschaft ließ an diesem Tag keinen Zweifel an ihren Erwartungen: Mit über 600 Aktionen in 85 Ländern forderten Bewegungen im Rahmen von „Draw The Line“ mehr Gerechtigkeit, mehr Tempo und vor allem verbindliche Maßnahmen. Diese Dynamik von unten ist entscheidend, denn politische Beschlüsse allein werden nicht ausreichen, solange sie nicht von gesellschaftlichem Druck und wirtschaftlichen Innovationen flankiert werden.
Gleichzeitig wurde sichtbar, dass die Lücke zwischen politischen Zusagen und realistischen Umsetzungspfaden groß bleibt.
Aus unserer Sicht ist der 24. September ein Wendepunkt, wenn auch kein Durchbruch. Die Legitimität der internationalen Klimapolitik wird sich nicht an wohlklingenden Versprechen bemessen, sondern an Transparenz, Rechenschaft und messbarer Realisierung. Finanzarchitekturen müssen so reformiert werden, dass Mittel dort ankommen, wo sie gebraucht werden. Und Unternehmen wie auch Genossenschaften haben eine besondere Verantwortung, Innovationen voranzutreiben, die Transformation zu ermöglichen und partnerschaftlich mit Politik und Gesellschaft zu wirken.
Für Zukunftswerk heißt das: Wir sehen uns in der Pflicht, Impulse aus New York aufzugreifen und in unsere Arbeit zu übersetzen. Es gilt, den Dialog zwischen Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft zu fördern, die europäische Debatte konstruktiv mitzugestalten und gleichzeitig die internationale Dimension im Blick zu behalten. Der Weg zur COP30 (10.- 21. November 2025, Belém) in Brasilien wird entscheidend sein und wir wollen dazu beitragen, dass dieser Weg nicht von Verzögerungen, sondern von echter Entschlossenheit geprägt ist.