Unser neuer Mitarbeiter – Hendrik van Heyden stellt sich vor 

Matthias Reichhart
vor 6 Monaten5 min. Lesezeit

Immer mehr Unternehmen begeben sich auf die Reise in Richtung Nachhaltigkeit. Die Beweggründe für diesen Wandel sind vielfältig. Zum einen treiben gesetzliche Vorgaben wie die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und das Klimaschutzgesetz die Firmen an. Zum anderen spielt die intrinsische Motivation von Unternehmerinnen und Unternehmern eine entscheidende Rolle.

Bei Zukunftswerk gibt es viel zu tun, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden und unseren Kunden die bestmögliche Unterstützung zu bieten. In diesem Kontext heißen wir Hendrik van Heyden in unserem Team willkommen, den wir Ihnen hier kurz vorstellen möchten.

Lieber Hendrik, wir freuen uns sehr, dass Du ein Teil von Zukunftswerk bist. Was hat dich motiviert, Dich für unsere Genossenschaft zu bewerben und welche Erfahrungen und Kenntnisse bringst du im Bereich Klimaschutz und Nachhaltigkeit mit?

Glücklicherweise durfte ich in meinem bisherigen Berufsleben in sehr unterschiedlichen Organisationen (Größe, Branche und Kultur) mitarbeiten. Nach der Promotion bin ich als Produktentwickler ins Berufsleben eingestiegen. Später konnte ich dann in leitenden Positionen viele spannende Erfahrungen sammeln und einige besondere (Unternehmens-)Phasen miterleben. Ich glaube, das ist eine gute Basis, um unseren Kunden als Berater hilfreich sein zu können. 2020 habe ich die Projektleitung im Nachhaltigkeitsmanagement meiner letzten Firma übernommen – eine Gelegenheit, für die ich immer noch sehr dankbar bin. Angefangen haben wir mit unserer ersten THG-Bilanz und dabei habe ich Katrin (und später Irena) kennengelernt. Im vergangenen Jahr hat sich der Schwerpunkt dann Richtung CSRD-Reporting verlagert. In der Zusammenarbeit mit Zukunftswerk haben mir eure Haltung und euer Pragmatismus imponiert.

In meiner ersten Firma war das so ähnlich – ein Start-up mit zu dieser Zeit 5 hochmotivierten Chemikern und wirklich tollen Menschen. Übrigens habe ich dort Komponenten für sogenannte Adsorptionswärmepumpen entwickelt. Leider hat sich diese Technologie später nicht durchgesetzt. Aber das war auch noch ein Stück vor dem Wärmepumpenboom.

Letztlich war es die Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit für mich persönlich und die Lust auf etwas Neues, die mich motiviert haben, mal vorsichtig bei Katrin anzuklopfen. Eigentlich wollte ich mich nur über eure Branche und die Berufschancen erkundigen. Aber dann kam eins zum anderen.

"Jede Arbeitsstunde und jeder Euro, der hier [in den Klimaschutz] investiert wird, zahlt sich aus, weil die Kosten für die Unterlassung dieser Maßnahmen höher sein werden."

Hendrik van Heyden

Bekanntermaßen beraten wir Unternehmen bei der Transformation zum enkeltauglichen Unternehmen. Du hast lange Jahre für die Nachhaltigkeit in einem großen Unternehmen gearbeitet und kennst somit beide Seiten. Wo siehst Du die aktuellen Herausforderungen im Bereich Klimaschutz und Nachhaltigkeit für Unternehmen?

Aktuell ist sicher die CSRD-konforme Berichterstattung das zentrale Thema in vielen mittleren und großen Unternehmen. Das Ziel der CSRD, den European Green Deal zu fördern, halte ich für absolut richtig. Gleichzeitig mache ich mir aber auch Sorgen, ob die EU hier nicht ein Stück zusätzlicher Bürokratie geschaffen hat, welches möglicherweise Ablehnung gegenüber dem Thema (und der EU) erzeugt. Schließlich dürfen unsere Unternehmen in ihren Nachhaltigkeits-Anstrengungen nicht nachlassen.

Deshalb sehe ich es als unsere Aufgabe bei zukunftswerk, unseren Kunden „das Leben leichter zu machen“. Wo immer möglich sollten wir nicht nur die Einhaltung der Regularien im Blick behalten, sondern möglichst darüberhinausgehenden Nutzen stiften. Am Ende kommt es (für unsere Enkel) darauf an, das Nachhaltigkeits-Maßnahmen vor Ort kontinuierlich und konsequent umgesetzt werden – und das ist für viele Firmen bei begrenzten Ressourcen schon schwer genug.

Zum Thema Klimaschutz: Entscheidend ist, dass klimafreundliche Maßnahmen zur Vermeidung und Reduzierung der CO2-Emmissionen in den Unternehmen geplant, angestoßen und umgesetzt werden. Jede Arbeitsstunde und jeder Euro, der hier investiert wird, zahlt sich aus, weil die Kosten für die Unterlassung dieser Maßnahmen höher sein werden. Darüber hinaus bin ich nicht der Meinung, das CO2-Kompensation an sich etwas Verwerfliches ist. Wenn Unternehmen und Unternehmer beschließen, einen Teil Ihrer Einnahmen in freiwillige und zertifizierte Klimaschutzprojekte zu stecken, bringt uns das nur weiter. Natürlich gibt es hier Probleme und Verbesserungspotential und Greenwashing schadet der Sache leider massiv. Ich wünsche mir, dass die Green Claims Directive das Thema in eine bessere Richtung lenkt.

Hendrik van Heyden

"Ich wünsche mir, dass wir unseren Kindern keine Sorgen vor Veränderungen vorleben, sondern den Mut, Chancen zu ergreifen und mitzugestalten."

Hendrik van Heyden

Angenommen Du hättest drei Wünsche frei, um Deinen Kindern eine nachhaltige Welt zu hinterlassen. Was würdest Du Dir wünschen?

Ich wünsche mir,

  • dass wir Gemeinschaft, Hilfsbereitschaft und Synergie in unserer Kultur mehr Bedeutung beimessen. Denn ich glaube, dass übertriebener Egoismus und Freiheitsliebe wesentliche Gründe für die Krisen sind, die wir erleben.
  • dass wir unseren Kindern keine Sorgen vor Veränderungen vorleben, sondern den Mut, Chancen zu ergreifen und mitzugestalten. Ich glaube, Konservatismus entsteht hauptsächlich aus Angst. Und zu viel davon ist nicht nachhaltig.
  • dass wir es schaffen, unsere Demokratie und soziale Marktwirtschaft weiterzuentwickeln hin zu mehr Chancengleichheit. Gleichzeitig wünsche ich mir aber auch eine generelle Akzeptanz dafür, dass Chancengleichheit eine Vision ist, die wir nie erreichen können. Die Welt ist leider ungerecht und wir Menschen sind nicht alle gleich (talentiert, leistungsfähig und fair bezahlt).
  • dass unsere Kinder lernen, wie sie digitale (mehr oder weniger asoziale) Medien und KI so nutzen, dass sie gleichzeitig die Kontrolle ihrer Gedanken fest in ihren eigenen Händen behalten.

OK, sorry, das waren jetzt vier Wünsche.