Von der Stakeholderbefragung zum Nachhaltigkeitsbericht – Andrea Dahms im Interview
Die Firma Lactalis mag vielen nicht unbedingt bekannt sein. Jedoch sind ihre Produkte, wie Salakis Schafskäse, Galbani Ricotta oder Président Camembert, fester Bestandteil vieler Supermarktregale. Weniger offensichtlich ist außerdem, dass Lactalis eine durchdachte Nachhaltigkeitsstrategie verfolgt. Bei der Entwicklung dieser Strategie spielte unsere Mitarbeiterin Eva Schmider eine wichtige Rolle. Wir sprachen mit Andrea Dahms über den Entwicklungsprozess, die gewonnenen Erkenntnisse und die daraus resultierenden Vorteile.
Frau Dahms, wie bereits erwähnt, sind vielen Menschen nur die Produktmarken von Lactalis bekannt. Welche drei essentiellen Aspekte sollte der Leser über Ihr Unternehmen unbedingt kennen?
Wir bei Lactalis folgen unserem Leitgedanken „Nurturing the future“, der über allen unseren geschäftlichen Tätigkeiten steht und die Beziehungen zu allen unseren Stakeholdern definiert. Wir haben uns für eine verantwortungsvolle Zukunft entschieden, indem wir uns verpflichten, die bestmöglichen Molkereiprodukte anzubieten, um gemeinsam mit unseren regionalen Partnern die Entwicklung jedes Einzelnen zu unterstützen. Unsere Unternehmenswerte – Ambition, Engagement und Simplicity – bilden das Fundament unserer Philosophie. Basierend auf diesen Werten bieten wir Produkte an, die den Bedürfnissen und Wünschen unserer Kunden und Verbraucher entsprechen, während sie gleichzeitig den Zusammenhalt innerhalb unserer Teams stärken, um die Nachhaltigkeit des Unternehmens zu gewährleisten. Dabei darf die Mission der Lactalis Gruppe nicht außer Acht gelassen werden. Wir sind ein Familienunternehmen, das gesunde und köstliche Lebensmittel produziert, die Menschen jeden Tag zusammenbringen.
Mit Zukunftswerk haben Sie u.a. eine Wesentlichkeitsanalyse durchgeführt. Welche drei entscheidenden Erkenntnisse haben sich dabei für Ihr Unternehmen herauskristallisiert und wie haben sie Ihre Nachhaltigkeitsstrategie beeinflusst?
Das außergewöhnlich hohe Interesse der Mitarbeitenden wurde besonders deutlich durch die bemerkenswert hohe Rücklaufquote bei der Stakeholderbefragung unserer Belegschaft. In Deutschland war bisher das Thema „Tierwohl“ die Grundlage unserer Strategie, während auf Gruppenebene die Schwerpunkte auf „Klima, Verpackung und Tierwohl“ lagen. Nun wurden diese Bereiche in Deutschland um „Mitarbeiter & Soziales“, „Lieferkette“ und unsere Produkte erweitert. Die Wesentlichkeitsanalyse, vor allem der Prozess, hat gezeigt, dass wir bereits sehr viel im Bereich „Nachhaltigkeit“ leisten, jedoch bisher nicht ausreichend darüber berichtet wurde.
"Ich würde mir wünschen, dass der Wirkungskreis der Nachhaltigkeit sich in allen Unternehmensebenen entfalten kann und alltägliche Entscheidungen im Sinne von Ökologie, Sozialem und einer ordentlichen Governance getroffen werden."
Andrea Dahms
Demnächst veröffentlicht Lactalis einen Nachhaltigkeitsbericht. Welche Bedeutung hat dieser für Ihr Unternehmen?
Der erste ESRS-konforme Nachhaltigkeitsbericht wird auf freiwilliger Basis veröffentlicht. Wir möchten diesen nutzen, um den Status-Quo unserer Nachhaltigkeitsperformance abzubilden und um uns optimal für die bevorstehende Berichtspflicht zu wappnen. Es gilt Lücken zu schließen, Informationen zu beschaffen und unser nachhaltiges Engagement zu kommunizieren. Zudem wollen wir den Nachhaltigkeitsbericht nutzen, um uns als Lactalis Deutschland zu präsentieren.
Sie tragen Verantwortung für die Transformation von Lactalis zum nachhaltigen Unternehmen. Das ist sicherlich keine leichte Aufgabe. Was sind Ihre persönlichen Wünsche für die nächsten Jahre? Was möchten Sie für das Unternehmen erreichen?
In der Stakeholderbefragung zur Wesentlichkeitsanalyse haben einige unserer Mitarbeitenden offenes Feedback gegeben. Ich nehme die Wünsche unserer Mitarbeiter sowie Mitarbeiterinnen ernst und versuche diese, soweit möglich, umzusetzen. Ich würde mir wünschen, dass der Wirkungskreis der Nachhaltigkeit sich in allen Unternehmensebenen entfalten kann und alltägliche Entscheidungen im Sinne von Ökologie, Sozialem und einer ordentlichen Governance getroffen werden.